Stärkung der Ertragssicherheit und Rentabilität im biologischen Erdbeeranbau durch Regulierung des Erdbeerblütenstechers (Anthonomus rubi)

Stärkung der Ertragssicherheit und Rentabilität im biologischen Erdbeeranbau durch Regulierung des Erdbeerblütenstechers (Anthonomus rubi)

Der ökologische Erdbeeranbau ist mit hohen Ertragsschwankungen und den daraus resultierenden Ertragsunsicherheiten konfrontiert, wodurch die Rentabilität dieses Betriebszweiges häufig in Frage gestellt wird. Deshalb hat das Projekt in enger Zusammenarbeit mit Betrieben von 2009 bis 2013 Lösungswege über Praxisversuche untersucht, um nachhaltig die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe auf dem einheimischen ökologischen Erdbeermarkt zu stabilisieren und zu stärken.

Empfehlungen für die Praxis

Zur Erfassung des Ersteinflugs stehen zurzeit weder funktionierende Leim- noch Pheromonfallen zur Verfügung, so dass auf die Naschfraßstellen an den Blütenblättern geachtet werden muss. Da es derzeit keine Produkte mit gesicherter Wirkung am Markt gibt, stehen nur vier Methoden zur Verfügung, durch die dem Rüssler ausgewichen werden kann:

  • Flächen meiden, die an Wäldern liegen (Überwinterungsquartier),
  • in gefährdeten Arealen frühe Sorten einsetzen, die weit vor dem Eiablagezeitraum des Weibchens die Knospen schieben,
  • frühe Sorten bei noch niedrigeren Temperaturen mit Vlies verfrühen,
  • reichblühende Sorten wählen, bei denen der Befall eine Blütenreduzierung hervorruft (Dies birgt aber das Risiko, dass sich in der Fläche die Population aufbauen kann.)

Netzauflagen in Spätsorten reduzieren zwar signifikant den Befall. Sie steigern aber nicht den Anteil der Klasse-1-Früchte, jedoch den der Klasse-2-Früchte. Falls Netze eingesetzt werden, sollten leichte und eher feinmaschige Netze (0,7 mm x 0,9 mm) gewählt werden, die zu BBCH 55 aufgelegt und bei ca. 30 % geöffneter Blüten abgenommen werden sollten. Je nach Temperaturentwicklung können die Netze auch tagsüber für ein bis zwei Stunden abgenommen werden, da der Rüssler vornehmlich in den Morgen- und Abendstunden aktiv ist.

Informationen zum Projekt


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