Düngung und Pflanzenernährung mit Transfermulch

Düngung und Pflanzenernährung mit Transfermulch

VORAN (Verbesserung oekologischer Fruchtfolgen für ein regeneratives angepasstes Nährstoffmanagement) hatte zum Ziel, neben Kleegras ein weiteres boden-regenerierendes Fruchtfolgeelement zu konzipieren. Getestet wurde, wie sich Zwischenfrüchte, reduzierte Bodenbearbeitung und insbesondere Transfermulch auf den Marktfruchtanbau von Kartoffeln, Mais und Weizen auswirken. Die ökologische Intensivierung soll helfen, Erosion, Schadorganismen und Trockenstress zu vermindern.

Empfehlungen für die Praxis

Düngewirkung von Transfermulch

Die Düngewirkung von Transfermulch lässt sich nicht immer gut vorausschätzen. Je nach Witterung, Art des Materials, Aktivität des Bodenleben, Häcksellänge und Kultur fällt sie unterschiedlich aus.

Berechnung der Nährstofffreisetzung

Zur Berechnung des freigesetzten N-Anteils kann die Schätzformel nach Laber (2002) genutzt werden. Die Formel lautet: Freigesetzter Stickstoff in % des Gesamtstickstoffs =70-7*(C/N-10). Sie ist gültig für den Bereich von C/N 10-20. Bei geringeren C/N-Verhältnissen werden 70 % Freisetzung angenommen, bei weiteren Verhältnissen keine Stickstofffreisetzung. Allerdings zeigen unsere Untersuchungen, dass die Formel die Dynamiken im Feld mit mehrmonatigen Freisetzungszeiträumen nicht gut abbilden kann. Auch bei einem C:N über 20 wurden auf den Böden der Versuchsfläche der Universität Kassel noch Nährstoffe aus dem Mulch freigesetzt.

Stickstoffdynamik

Mulch wirkt langsamer als andere Stickstoffdüngemittel. Aus diesem Grund kann es nützlich sein, bei Einsatz von Mulch mit weitem C:N die Kulturen gleich zu Beginn mit schnell verfügbarem Stickstoff zu düngen.

Düngewirkung von Transfermulch laut DüVo

  • Transfermulch ist nach der Düngeverordnung als organischer Dünger mit wesentlichem N-Gehalt zu bewerten. D.h. der Stickstoffanteil wird zu 30 Prozent angerechnet.
  • Zu berücksichtigen sind also die maximal zulässigen Stickstoffausbringungsmengen laut DüVo.

"Für eine präzise Abschätzung der Nährstofffrachten ist die Orientierung an der Mulchhöhe nicht ausreichend. Besser ist die (mehrfache) Erhebung der Mulchmasse/m²" (M. Sc. Stephan Junge)


Informationen zum Projekt


Letzte Aktualisierung 16.01.2025

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