Porträt Winterlein
Lein bestockt unter Kurztagbedingungen und geht im Langtag (ab Mitte April) zügig in die generative Phase über. Winterlein blüht Mitte Mai. Die durchschnittliche Vegetationsdauer beträgt 302 Tage. Die Pflanzen sind mit 60-90 cm meist deutlich höher als Sommerlein und bestocken stärker. Sie neigen daher stärker zur Lagerbildung, besonders während der Blüte.
Der Anbau eignet sich für Ackerbaugebiete mit gemäßigtem Klima. Vor- und Mittelgebirgslagen scheiden aufgrund möglicher Frostschäden und der Gefahr der Auswinterung für den Anbau aus. Wichtig sind unkrautarme Flächen und tiefgründige Standorte (Lössböden, tiefgründige lehmige Sande bzw. sandige Lehme). Da Lein stark Cadmium und andere Schwermetalle akkumuliert, sollten Standorte mit hohen, natürlich vorkommenden Cd-Gehalten bei gleichzeitig geringen pH-Werten ≤ 6,5 vermieden oder entsprechend gekalkt werden. Hack- oder striegelfähige Böden sind je nach Anbauverfahrens vorteilhaft. Eine mittlere Fruchtfolgestellung, z. B. nach Getreide, ist empfehlenswert.
Anbautelegramm
Aussaat: Mitte September bis Anfang Oktober
Saatstärke: 40-45 kg/ha (Zielgröße 200-250 Pflanzen/m²)
Ablagetiefe: 2-3 cm, rückverfestigtes, feinkrümeliges Saatbett, Feldaufgang meist nach 7 Tagen
Reihenabstand: 12,5 bis 37 cm
Unkrautregulierung: Vorauflaufmaßnahmen (falsches Saatbett) nutzen. Striegeln: je nach Bodenzustand ab 5 cm Pflanzenhöhe. Häufeln in der Reihe während des Hackvorgangs ist angepasst an das Entwicklungsstadium von Lein und Unkraut eine wirksame Maßnahme.
Nährstoffversorgung: N-Entzug nach Ertragserwartung 40 – 80 kg N/ha. Je nach Vorfrucht und Bodenvorrat sehr verhaltene Stickstoff-Düngung wegen Lagerneigung!
Ernte: Mitte Juli bis Anfang August, Schwad- oder Direktdrusch, Ertragserwartung: 8 -20 dt/ha
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