Organische Handelsdünger tierischer und pflanzlicher Herkunft für den Öko-Landbau

Organische Handelsdünger tierischer und pflanzlicher Herkunft für den Öko-Landbau

Im Öko-Gemüsebau erfolgt die Nährstoffversorgung meist durch eine Grunddüngung mit Wirtschaftsdüngern oder Kompost und wird ergänzt durch organische Handels-düngemittel. Hierfür stehen zahlreiche Stoffe tierischer und pflanzlicher Herkunft zur Verfügung. Ziel des Projektes war es, organische Handelsdünger anhand verschiedener Kriterien wie Nährstoffe, Schadstoffe und N-Verfügbarkeit zu charakterisieren, Vorzüglichkeit und Grenzen aufzuzeigen sowie Anwendungsempfehlungen zu erarbeiten.

Empfehlungen für die Praxis

Fokus auf alle Hauptnährstoffe

Die Düngung im ökologischen Gemüsebau wird bisher stark am N-Bedarf der Kulturpflanzen ausgerichtet. Eine ausgeglichene Nährstoffzufuhr bzw. -abfuhr aller Hauptnährstoffe muss aufgrund der Änderungen in der Düngeverordnung (2017) zukünftig stärker beachtet werden, da bei ausreichend versorgten Böden keinerlei P-Überschüsse mehr erlaubt sind.

Hilfsmittel zur Ermittlung des Düngebedarfes

Zur Ermittlung des Düngebedarfes liegen verschiedene Anwendungen vor, die basierend auf der Ertragserwartung die Nährstoffnachlieferung aus dem Boden sowie der Vorfrüchte und vorangegangener, organischer Düngung berücksichtigen. Hierdurch sollen Nährstoffe effizient genutzt und Verluste minimiert werden; zum Beispiel EDV-gestützte Programme der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen und des IGZ (Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau).

Düngemittel aus Nebenprodukten tierischen Ursprungs

Im ökologischen Gemüsebau sind aufgrund ihrer Herkunft – konventionelle Tierhaltung – besonders umstrittene Düngemittel, vor allem Keratine wie Horndünger, Haar- und Federmehle, sehr gut geeignet, um Nährstoffungleich-gewichte aus der Grunddüngung zu nivellieren.


Bei Verwendung von Komposten besteht die Gefahr hoher P-Überschüsse. Damit steigt der Bedarf von, im Ökolandbau umstrittenen, Düngemitteln aus Neben-produkten tierischen Ursprungs (zum Beispiel Horndünger, Haarmehlpellets).


Verwendung von Gärprodukten

Düngemittel tierischer Herkunft könnten durch die Verwendung von flüssigen Gärprodukten deutlich reduziert werden; die Vorzüglichkeit ist höher als bei Kompost. Flüssige Gärprodukte weisen eine höhere kurz- und langfristige N-Düngewirkung auf. Zudem ist deren N : P-Verhältnis nahezu ausgeglichen, so dass bei deren Einsatz zur Grunddüngung ein deutlich höherer Anteil des Stickstoffbedarfs der Kulturen gedeckt werden kann, ohne dadurch zum Beispiel P-Überschüsse auszulösen.

Informationen zum Projekt


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