Saatgutvermehrung von Maispopulationen

Saatgutvermehrung von Maispopulationen

Das Forschungsprojekt ZuchtMetPopMais untersuchte das Potenzial von Maispopulationen. Eine Population ist eine Gruppe von Individuen derselben Art, die sich untereinander fortpflanzen und über mehrere Generationen genetisch stabil sind. Bei Nachbau können sich Populationen an die jeweiligen Standortbedingungen anpassen und eignen sich deshalb zur Entwicklung von Hof- bzw. Regionalsorten.

Empfehlungen für die Praxis

Beim Nachbau von Maispopulationen gibt es zwei Möglichkeiten der Saatgutgewinnung:

Händische Saatgutgewinnung

Es werden die schönsten, größten und vor allem nur gesunde Kolben von gesunden Pflanzen zum Zeitpunkt der Körnermaisernte im Bestand geerntet. Die Pflanzen sollen frei von Fusarium, Beulenbrand, Zünsler oder anderen Erkrankungen sein. Die Kolben werden dann schonend bei maximal 40  Grad Celsius getrocknet und anschließend gerebelt.
Für ein Hektar Mais werden circa 25 bis 30 Kilogramm Saatgut bei 100.000 Pflanzen pro ha benötigt. Das entspricht circa. 300 Maiskolben.

Maschinelle Saatgutgewinnung

Der Maisbestand wird so schonend wie möglich gedroschen. Etwa die doppelte Saatgutmenge wird entnommen und bei maximal 40 Grad Celsius nachgetrocknet. Nach einer sehr strengen Reinigung mit dem Ziel, nur große, unbeschädigte Körner zu erhalten, bildet der Output das Saatgut für den nächsten Anbau.

Für die professionelle Saatgutvermehrung großer Mengen empfiehlt es sich, ganze Kolben mit einem Kolbenpflücker zu ernten und nach der Trocknung möglichst schonend maschinell aufzuarbeiten.


Vorteil der eigenen Saatgutgewinnung: Bei wiederholtem Nachbau können eigene Hof- und Regionalsorten entwickelt werden.
Martin Gleichmann (Landwirt, Praxisanbau Maispopulationen)


Informationen zum Projekt


Letzte Aktualisierung 07.02.2023

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