Anbau von Saatwicken im Gemenge mit Sommergetreide

Anbau von Saatwicken im Gemenge mit Sommergetreide

Im Projekt "Einsatz von behandelten Saatwickenkörnern (Vicia sativa L.) als eiweißreiches Futtermittel für Monogastrier im ökologischen Landbau" wurden im Feldversuch fünf Saatwickensorten in Reinsaat und im Gemenge mit unterschiedlichen Getreidesorten angebaut. Untersucht wurden die Standfestigkeit, die Unkrautunterdrückung und die Erträge.

Empfehlungen für die Praxis

Korn- und Rohproteinerträge

  • Der Anbau der Saatwicke zur Druschnutzung ist nur im Gemenge mit einer Stützfrucht möglich-
  • Sommerweizen und -triticale sind gute Stützfrüchte.
  • Langwüchsige Saatwickensorten wie Slovena, Toplesa und Jaga sind konkurrenzstärker als kurzwüchsige Sorten wie Ina.
  • Bei langwüchsigen Saatwicken reichen für die Aussaat 40 bis 60 keimfähige Körner pro m² [kfK m2] Wicken und 200 bis 300 kfK m2 Weizen oder Triticale für hohe Gesamtkorn- und Rohproteinerträge.
  • die Aussaatstärkenverhältnisse sind einzelbetrieblich anzupassen, da die Korn- und Rohproteinerträge von der Jahreswitterung und den Standortbedingungen abhängen.

Unkrautunterdrückung

  • Langwüchsige Saatwickensorten wie Slovena, Jaga und Toplesa weisen eine bessere Unkrautunterdrückung auf als kurzwüchsige Sorten.
  • Der Wickenanteil in der Aussaatmischung sollte für eine gute Unkrautunterdrückung nicht mehr als 50 Prozent betragen.

Standfestigkeit von Gemengen

  • Sommerroggen ist bei höheren Wickenanteilen nicht ausreichend standfest und wird auch aufgrund seiner frühzeitigen Kornreife nicht als Gemengepartner empfohlen.
  • Sommerweizen und -triticale mit Aussaatdichten von 200 bis 300 kfK m2 im Gemenge weisen zumeist eine gute Standfestigkeit auf.
  • Die Saatdichte der Wicken in der Aussaatmischung sollte 60 kfK m2 nicht überschreiten, um ausreichend standfeste und gut druschfähige Bestände zu erhalten.

Saatwicken stellen nicht nur geringe Ansprüche an Boden und Klima, sondern zeigen im standortangepassten Saatstärkenverhältnis mit einer Stützfrucht eine gute Unkrautunterdrückung bei hohen Korn- und Rohproteinerträgen.
Dr. Herwart Böhm (Projektleiter)


Informationen zum Projekt


Letzte Aktualisierung 23.05.2022

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