Praxisuntersuchungen der Justus-Liebig-Universität Gießen zeigten, dass sich durch eine verbesserte Schwefelversorgung der Ertrag eines Futterleguminosen-Gras-Gemenges um 50 Prozent steigerte. Darüber hinaus verdoppelte sich der Stickstoff-flächenertrag des Gemenges. Dabei erfolgte eine Schwefel-Düngung von 60 kg/ha in Form von CaSO4 oder MgSO4 (siehe Abbildung 1).
Die deutschlandweiten Untersuchungen zeigten auch, dass circa 70 Prozent der Bestände von Öko-Futterleguminosen nicht ausreichend mit Schwefel versorgt sind. Sowohl bei leichten als auch bei schweren Böden lag ein Schwefelmangel vor. Darüber hinaus fehlte es in viehhaltenden wie auch viehlosen Betrieben an Schwefel.
Symptome für Schwefelmangel
Für Praktikerinnen und Praktiker gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Schwefelversorgung in Boden und Pflanze zu bestimmen.
Niedrige Erträge bei Futterleguminosen können auf Schwefelmangel hinweisen. Ein Mangel zeigt sich an den Pflanzen durch eine typische Aufhellung des Bestands (niedriger Chlorophyllgehalt).
Für eine grobe Schätzung eignet sich zunächst ein Schwefel-Schätzrahmen. Eine Schwefelanalyse auf Betriebsebene ist jedoch genauer. Sie zeigt auf, wo Schwefel in den Betriebskreislauf hineinkommt und verloren geht.
Über die Bestimmung der Schwefel- und der Stickstoff-konzentration sowie das Stickstoff-Schwefel-Verhältnis in den Pflanzen (zum Beispiel auch über die Futtermittelanalyse) kann die Schwefelversorgung der Pflanze ermittelt werden. Die Werte sollen zum Zeitpunkt der späten Knospenbildung/frühen Blüte gemessen werden. Eine Bodenanalyse im Spätherbst oder Frühjahr hilft ebenfalls, die Schwefelversorgung für Futterleguminosen einzuschätzen
Tabelle: Schwefeldünger im Öko-LandbauSmin-Gehalt in 0-60 cm kg / ha | S-Konzentration mg Smin / 100 g Boden | S-Konzentration mg EUF-S /100g Boden | Gehaltsklasse | Bewertung und Empfehlung |
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< 30 | < 0,35 | < 0,5 | A | 60 kg S |
30 - 60 | 0,35 - 0,67 | 0,5 - 1,0 | C | Entzugs-düngung |
30 - 39 | > 0,67 | > 1,0 | E | Keine Düngung |
Schwefel, der den Betriebskreislauf verlassen hat, muss durch externe (zugekaufte) organische oder mineralische, schwefelhaltige Düngemittel wieder zugeführt werden. Schwefel aus organischen Düngemitteln ist nicht direkt pflanzenverfügbar. Sulfathaltige Mineraldünger wie CaSO4 (Gips), Kieserit oder Kalisulfat wirken dagegen sicherer.
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