Welches Netz passt zu welcher Kultur?
Netze mit 0,8 Millimeter Maschenweite waren bei vielen Kulturen gut verträglich. Probleme gab es insbesondere bei Bundzwiebeln, Möhren und Salaten. Im Projekt wurden auch feine Netze mit 0,3 Millimeter Maschenweite zur Abwehr von Thrips bei Allium-Kulturen getestet. Während diese Netze bei direkter Auflage in Frühlingszwiebel und Schnittlauch zu Schäden führte (Alternative: Minitunnel), waren sie auf Porree gut verträglich. Allerdings konnten auch diese Netze im Praxisbetrieb den Thripsbefall nicht zufriedenstellend reduzieren und erwiesen sich als vergleichsweise instabil.
Schädlinge
Schäden durch die Kleine Kohlfliege und Erdflöhe konnten – bis auf leichten Fraß durch das Netz – mittels 0,8 Millimeter Netz sicher ausgeschlossen werden. Bei Blattläusen und Minierfliegen kam es zum Teil zur Massenvermehrung unter den Netzen. Dies kann auf die Einwanderung der Schädlinge zu den Netzöffnungszeiten zurückgeführt werden. Für beide Schädlinge ist ein taggenaues Flugmonitoring mit Gelbtafeln im Zeitraum der geplanten Netzöffnung zu empfehlen.
Pflanzenkrankheiten
Pflanzenkrankheiten traten durch die Netzabdeckung in einigen Kulturen tendenziell stärker auf. Vor allem bei Nutzung von Netzen im Spätsommer oder Herbst könnte ein verzögertes Abtrocknen unter den Netzen mikrobiologische Schaderregern fördern. Allerdings blieb der Befall sowohl im Versuchsbetrieb als auch in den beteiligten Praxisbetrieben in der Regel unkritisch.
Temperatur
Die Temperatureffekte waren erwartungsgemäß geringer als bei Vliesauflagen. Nichtsdestotrotz kann eine leicht erhöhte Temperatur unter Netz sowohl positive Aspekte auf das Pflanzenwachstum als auch Qualitätsprobleme mit sich bringen. Grundsätzlich gilt es, die Kulturverträglichkeit zunächst kleinräumig zu testen, um die Entwicklung von zum Beispiel kopfbildenen Salaten nicht negativ zu beeinträchtigen.