Ergebnisse beim Anbau von Rispenhirse
Der Versuch zeigte, dass die Rispenhirse auf gut erwärm-baren Standorten, wie steinreichen Muschelkalkböden, sogar überdurchschnittliche Erträge liefert. Eine gute Nährstoffversorgung in Form von organischen Düngern honoriert die Rispenhirse mit Mehrerträgen. Sie hinterlässt eine gute Bodenstruktur, was den Verzicht auf den Pflug ermöglicht. Die Erträge auf den Standorten spiegeln, dass es in einigen Fällen große Probleme mit Unkräutern gab. Kühle und feuchte Bedingungen im Mai führten zum Teil zum starken Auftreten von Knöterich-Arten. Diese Unkräuter wurden zwar später durch das trockene und heiße Wetter sichtbar eingebremst, aber der Ertrag war trotzdem deutlich geringer. Unterschiede in der Standfestigkeit sind sehr deutlich zu sehen (1 = kein Lager, 9 = vollständiges Lager). Auch in der Reife sind klare Unterschiede zu erkennen (1 = früh, 9 = spät), die beim Erntetermin ungefähr drei Wochen betragen. Bei den Erträgen war bisher keine Sorte überlegen. Auffällig ist, dass die spätreiferen Sorten oft schwächer im Ertrag sind als die frühreifen, was auf Standorteffekte hindeutet.
Sorte | Wuchshöhe [cm] | Lager | Reife |
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RUS Mittel * | 84 | 4 | 3 |
Krupnoskoroje 1+2 | 75 | 8 | 3 |
Quartett | 77 | 3 | 2 |
Aseldo/Wodka | 82 | 2 | 5 |
Consanti | 95 | 2 | 5 |
Kornberger | 83 | 4 | 4 |
Lisa | 91 | 2 | 3 |
Bernburger | 93 | 7 | 3 |
Braunhirse | 90 | 2 | 2 |
Italien | 110 | 2 | 9 |
* Mittel der sonstigen russischen Linien |
Analysen der Inhaltsstoffe von Rispenhirse
Die Analysen der Ernteprodukte der Ernte 2018 ergaben bei 88 Prozent Trockensubstanz durchschnittlich beim Rohprotein 113 Gramm pro Kilogramm und bei den limitierenden Aminosäuren Lysin 1,91 Gramm pro Kilogramm, Methionin 3,54 Gramm pro Kilogramm, Cystein 1,93 Gramm pro Kilogramm und Threonin 3,61 Gramm pro Kilogramm. Damit lagen die Werte für die Aminosäure Methionin weit über den Erwartungen. In den Folgejahren lagen die Methionin-Gehalte mit 3,0 Gramm pro Kilogramm immer noch erfreulich hoch. Durch das günstige Verhältnis von Methionin zu Rohprotein lässt sich aber der Gehalt an Rohprotein in den Rationen deutlich senken. Das entlastet Leber und Nieren der Tiere und senkt den Stickstoffgehalt des Kots.
Fütterungsversuch bei Legehennen
Ein Tastversuch mit zwei Legehennenherden erzielte gute Ergebnisse. Während die Kontrollgruppe während des vierwöchigen Versuches zwei Prozent Legeleistung verloren, stieg die Legeleistung in der Hirsegruppe um vier Prozent von 87 auf 91 Prozent. Die Eier der Hirsegruppe waren durchschnittlich um ein Gramm schwerer.
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