Strategien zur Regulierung des Apfelwicklers im ökologischen Obstbau

Strategien zur Regulierung des Apfelwicklers im ökologischen Obstbau

Im Projekt wurde von 2017 bis 2021 ein deutschlandweites Monitoring zur Entwicklung von Resistenzen gegenüber verschiedenen Isolaten des Apfelwicklergranulovirus (CpGV) in Öko-Obstbaubetrieben durchgeführt. Zudem untersuchten die Forschenden die Resistenzentwicklung bei dauerhafter Anwendung verschiedener Isolate von CpGV über mehr als zehn Generationen des Apfelwicklers im Labor. Von 2018 bis 2021 wurden eingenetzte Systeme ("Keep in Touch®" und "Antiacqua") mit der Kontrolle unter Hagelnetz verglichen.

Empfehlungen für die Praxis

Mehrere Verfahren kombinieren

Für die Entstehung einer Resistenz spielt der Selektionsdruck eine wichtige Rolle. Daher ist es für das Virulenzmanagement des CpGV von entscheidender Bedeutung, dass die Regulierung des Apfelwicklers auf mehreren Verfahren  basiert. Standard ist überall do rt, wo es die Anlagengröße erlaubt, eine Kombination aus CpGV-Präparaten und Pheromonverwirrung. Werden viele Früchte mit lebenden Larven gefunden, sollten diese nach Möglichkeit abgesammelt und aus der Anlage und deren Umgebung entfernt werden, bevor die darin enthaltenen Larven abwandern. Außerdem ist eine Behandlung mit  entomopathogenen Nematoden zur Reduktion der Diapauselarven im Herbst sinnvoll.

Isolate erst bei Problemen wechseln

Solange beim Einsatz von Präparaten, die weitgehend auf einem Isolat der Genomgruppe (GG) E basieren (Madex®MAX und Carpovirusine®EVO 2), keine Probleme auftreten, sollte man sie verwenden. Nimmt der Anteil von Früchten mit lebenden Larven auffällig zu, sollte zu einem Präparat mit einer Mischung aus CpGV (GG B und E) ( Madex®TOP) gegriffen werden. Zeigt sich im Labortest eine vollständige Resistenz der Population gegenüber GG E, dann ist ein Einsatz von ABC V14 (GG B) notwendig.


Eine Bausteinstrategie aus mehreren  Verfahren ist sehr wichtig für das Virulenzmanagement des Apfelwicklergranulovirus.
Prof. Dr. Johannes A. Jehle, JKI (Projektkoordination)


Informationen zum Projekt


Letzte Aktualisierung 03.04.2023

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