Beregnung im ökologischen Ackerbau

Beregnung im ökologischen Ackerbau

Auf drei Standorten in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen wurde der Einfluss einer Bewässerung und Düngung auf die Ertrags- und Stickstoff-Fixierleistung von Rotkleegras und Ackerbohnen untersucht.

Empfehlungen für die Praxis

Wasserversorgung von Leguminosen wichtig für die gesamte Fruchtfolge

Die Möglichkeiten einer Beregnung von Leguminosen hängen in der Praxis davon ab, ob genügend Wasser und eine geeignete Technik verfügbar ist. Die Ergebnisse zeigen, dass es sich lohnt, nicht ausgelastete Beregnungskapazitäten bei geringen Wasserkosten bei Ackerbohnen auf weniger guten Standorten probeweise einzusetzen. Dabei sollten ab Blühbeginn bei 50 Prozent nutzbarer Feldkapazität (nFK) maximal drei Gaben von etwa 30 Millimeter erfolgen. Die Wassernutzungseffizienz kann dabei optimiert werden durch eine Kaliumdüngung, durch die Gesunderhaltung der Bestände (Sortenwahl) und angepasste Aussaattermine.

Tipps zu Ackerbohnen

Bei Beregnung müssen höhere Nährstoffentzüge bei der Düngung mitberücksichtigt werden. Der Entzug pro Dezitonne Kornertrag liegt bei 0,45 kg Phosphor und 1,5 kg Kalium. Die Phosphorgehalte sollten bei über 2,5 mg Phosphor je 100 g Boden liegen. Bei geringem standortspezifischen Ertragsniveau ist eine Ursachenanalyse sinnvoll. Per Düngefenster lässt sich zum Beispiel ein Mangel an Mikronährstoffen wie Eisen und Molybdän nachweisen.

Auch die Knöllchenbildung sollte untersucht werden.

Leistungs-/ Kostenart
(€ pro ha)
Ohne BeregnungMit Beregnung
(133 mm)
Leistung Ackerbohnen
(466 € pro t)
759,58
(1,63 t ha-1)
1644,98
(3,53 t ha-1)
Direktkosten (+Wasser)-457,09-821,81
Variable Kosten-199,57-280,10
Fixe Maschinenkosten-233,04-434,12
Fixe Lohnkosten-201,74  -348,73
kostenfreie Leistung-1091,44-1884,76

Bei kostengünstigen Bewässerungs-möglichkeiten kann die Beregnung von Ackerbohnen betriebswirtschaftlich interessant sein. Dabei müssen höhere Nährstoffentzüge bei der Düngeplanung berücksichtigt werden.
Dr. Daniel Neuhoff  (wissenschaftlicher Leiter der Studie)


Informationen zum Projekt


Letzte Aktualisierung 24.06.2022

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